Stopp Ausbau Kraftwerk Kaunertal

Worum geht es?

Die Tiroler Wasserkraft AG (TIWAG) plant, das bestehende Speicherkraftwerk im Kaunertal durch den Neubau von 3 weiteren Kraftwerken zu einem Kraftwerksnetz zu erweitern. Dieses würde massiv in den Wasserhaushalt der gesamten Ötztaler Alpen eingreifen.

Die Pläne sehen vor, Staumauern in die Venter und Gurgler Ache zu bauen und von hier bis zu 80% des Abflusses in den bestehenden Gepatschstausee überzuleiten. Der Ötztaler Ache würden damit bis zu 80m³/s ihres Wassers fehlen. Das Projekt hätte enorme negative Auswirkungen auf die Wasserversorgung des Ötztales, das als inneralpines Trockental wenig Niederschlag bekommt und das allein durch den Klimawandel schon seine Gletscher als Wasserspeicher verlieren wird. Die TIWAG würde sich für 90 Jahre die Wasserrechte sichern, sodass die Bauern, die lokale Bevölkerung und auch der Tourismus im Tal das Nachsehen hätten. Die ökologischen Auswirkungen auf Venter, Gurgler und Ötztaler Ache wären verheerend.

Im Platzertal, einem Hochtal westlich des Kaunertals, ist außerdem ein neuer Stausee geplant. Es soll ein 120m hoher und ca. 450m breiter Staudamm gebaut und das Tal geflutet werden. Damit würden große Flächen hochalpiner Feuchtgebiete und Moorlandschaft verloren gehen. Zwischen diesem Stausee und dem Gepatschstausee soll ein Pumpspeicherkraftwerk in Betrieb gehen.

Das Wasser aus dem Ötztal soll vom Gepatschstausee zum Inn abgearbeitet und hier für zwei Kraftwerke genutzt werden. Zusätzlich soll es zwischen dem bestehenden Gepatschstausee und dem neuen Stausee im Platzertal Pumpbetrieb geben.

Mehr Details zu den Plänen und unseren wichtigsten Kritikpunkten zum Projekt findet ihr in unserem Blogbeitrag. Und in diesem Video fasst Marianne Götsch vom WWF Österreich die Ausbaupläne zusammen.

Unsere Forderungen

Wir fordern von der Tiroler Landesregierung, von Landeshauptmann Anton Mattle und Landesrat Josef Geisler, das Projekt Ausbau Kraftwerk Kaunertal zu stoppen.
Venter Ache, Gurgler Ache und alle ökologisch wertvollen Strecken der Ötztaler Ache müssen unter Schutz gestellt werden.
Anstatt mit aller Macht den Ausbau der Wasserkraft in Tirol voranzutreiben, fordern wir die Landesregierung auf, schnell strukturelle Energiesparmaßnahmen umzusetzen, den Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung zu diversifizieren und die Netzinfrastruktur auszubauen, um sie damit den Herausforderungen der Energiewende anzupassen.

Was tut WET?

Wir arbeiten daran, die Projektpläne in Tirol bekannt zumachen und organisieren zusammen mit anderen Initiativen einen sichtbaren und lauten Protest, der sich an die Landesregierung richtet.

Dazu gehört zum Beispiel die Filmtour durch’s Tiroler Oberland 2023, zu der es jeweils eine Podiumsdiskussion mit Experten gab, oder Demonstrationen und Protestveranstaltungen auf der Straße.

Unser Ziel ist es, möglichst viele verschiedene Menschen einzubinden und wir laden alle zum Mitmachen ein.

Wenn es zum Start der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) kommt, wird WET als Umweltorganisation Parteistellung im Verfahren bekommen. Wir werden dann auch den bürokratischen Weg gehen und Stellungnahmen zum Projekt einbringen.

Aktiv werden

Wir haben nicht das Budget der TIWAG, aber wir sind viele! Wenn jede und jeder mitmacht und einen kleinen oder großen Teil beiträgt, dann werden wir zusammen Erfolg haben. Bitte unterschreibt die Petition gegen das Projekt, schaut hier nach, wie ihr aktiv mithelfen könnt, werdet Mitglied oder spendet an WET!